Förderkonzept
Die Heterogenität in den einzelnen Klassen und Jahrgangsstufen nimmt immer mehr zu. Viele Kinder brauchen sehr individuelle Unterstützung in ihrer individuellen Lernentwicklung. Unsere Vision ist die bestmöglichste Unterstützung der Kinder, um erfolgreich am Unterricht teilzunehmen und ihre Stärken und Fähigkeiten zu nutzen.
Unsere schulische Arbeit umfasst
die Sprachförderung im Rahmen des Vorlaufkurses vor der Einschulung
die individuelle Förderung bei Schwächen oder Defiziten in einzelnen Fächern und bei akutem Leistungsversagen, sowie bei besonderen Schwierigkeiten im Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen
die individuelle Förderung und Lernplanung im Rahmen der inklusiven Beschulung
die individuelle Förderung bei auffälligem Arbeits- und/ oder Sozialverhalten
In der nächsten Zeit wird die Integration und die individuelle Förderung von Seiteneinsteigern, bzw. Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache,
immer weiter zunehmen.
Entwicklungsverzögerungen, Sprachstörungen, psychische und chronische Erkrankungen, Konzentrations- und Wahrnehmungsstörungen und unterschiedliche Krankheitsbilder und Erkrankungen beeinflussen zunehmend unsere Unterricht im Klassenverband und die individuelle Förderplanung. Wir versuchen und bemühen uns, auch mit außerschulischer Unterstützung, die Stärken und Schwächen der Kinder zu berücksichtigen und in die Förderung und Forderung einzubinden.
Informationssammlung und Feststellung von Förderbedarf im Rahmen des Einschulungsverfahren
Sprachstandserhebung
Im Rahmen der Schulanmeldung 1 ½ Jahre vor der Einschulung wird mit Hilfe der schuleigenen Sprachstandserhebung der Entwicklungsstand im Bereich der Sprache festgestellt. Ziel der Sprachstandserhebung ist die Förderung im Bereich der Sprache im Rahmen der zum 01.08. eines jeden Jahres beginnende Vorlaufkurs für Kinder mit Migrationshintergrund. Bei Bedarf erhalten die Eltern eine schriftliche Information über das Ergebnis der Sprachstandserhebung und möglichem Förderbedarf.
Gespräche im KiGa
Beobachtung der Kinder im Kindergarten durch unsere Lehrkraft des Vorlaufkurses und durch Hospitationen von Lehrkräften und Gespräche mit den Kindergärtnerinnen. Die Gespräche in den Kindergärten im Vorfeld der Schulfähigkeitsüberprüfung über die emotionale und soziale Entwicklung finden in der Regel im Januar/ Februar statt.
Gesundheitsamt
Die jährlichen schriftlichen Rückmeldungen der Untersuchungen am Gesundheitsamt werden im Rahmen eines persönlichen Gesprächs am Gesundheitsamt ausgewertet.
Individuelle Gespräche mit den Eltern über den Förderbedarf, evtl. Einleitung weiterer Maßnahmen wie Sprachheilberatung, Meldung BFZ,…folgen bei Bedarf.
Schulfähigkeitsüberprüfung
In der Regel findet die Schulfähigkeitsüberprüfung im März/ April vor der Einschulung statt.
Die Ergebnisse werden den Eltern bei Bedarf mündlich oder schriftlich mitgeteilt, ebenso Anregungen über geeignete Fördermaßnahmen und –materialien (Ergotherapie, KJP, Vorschule, Erziehungsberatungsstelle, Familienschule,….)
Bei Bedarf wird nochmals ein standardisierter Schulreifetest nach Göppinger Schuleingangstest gemacht oder der schulpsychologische Dienst eingeschaltet. Ende Mai/ Anfang Juni ergehen die Bescheide zur Einschulung mit und ohne besondere Beobachtungs- und Fördermaßnahmen oder die Zurückstellung vom Schulbesuch mit Verbleib im KiGa oder der Vorklasse. Soll ein Kind zurückgestellt werden, so werden nach Rücksprache mit den Eltern der schulpsychologische Dienst oder andere Beratungsstellen zusätzlich eingeschaltet.
Im Jahr vor der Einschulung wird in den KiGas mit dem Förderprogramm „Hören, lauschen, lernen“ gearbeitet.
Informationssammlung und Feststellung von Förderbedarf nach der Einschulung
Unser Unterricht basiert auf der Lernausgangslage und den Lernvoraussetzungen eines jeden Kindes. Um diese feststellen zu können, dienen die ersten Schulwochen dazu, Beobachtungen im Klassenverband und in Einzelsituationen durchzuführen und Gespräche mit den Eltern zu führen. Die gesammelten Eindrücke und Ergebnisse bilden die Grundlage für die weitere individuelle Förderung. (Vorschlag)
Grundlegende Informationen als Basis zur Feststellung eines individuellen Förderbedarfs entnehmen wir aus
der Schülerakte (Schuleingangsuntersuchung, Testungen, Elternbenachrichtigungen,…)
den individuellen Leistungen bei Klassenarbeiten und Lernkontrollen
Gesprächen mit dem betreffenden Kind und den Eltern
Gesprächen mit den Lehrkräften, die das Kind unterrichten (Klassenkonferenz)
Um eine Förderplanung zu konkretisieren, können
Diagnosemittel wie Tests, Lernstandserhebungen, Beobachtungsbögen,….
individuelle Rückmeldungen
der Schulpsychologischer Dienst
die Beratung durch das zuständige BFZ
das Jugendamt
ärztliche Gutachten und Berichte
Hausbesuche
Berichte von Förderinstituten (Ergo, Logo, KG,….)
einbezogen werden.
Möglichkeiten der individuellen Förderung und Forderung
Fördermaßnahmen sind in der Regel Bestandteil des regulären Unterrichtes und erfolgen somit erst einmal binnendifferenziert.
Im Regelunterricht werden Kinder gefördert durch
Gruppen- und Partnerarbeit
individuelles Anschauungsmaterial
persönliche Zuwendung der Lehrkraft und anderer SchülerInnen als Lernhelfer
individuelle Arbeitsmaterialien (Förderheft, Forderheft), niveaudifferenzierte Arbeitsmaterialien
positive Verstärkungen (Lob, Belohnung)
Reichen individualisierte Materialien und Arbeitsformen nicht aus, kann ein Nachteilsausgleich im Rahmen der Förderplanung festgeschrieben werden.
Dies kann sein
längere Arbeitszeit
zusätzliche Hilfsmittel
individuelle Arbeiten
……
Weitere Möglichkeiten der individuellen Förderung im Regelunterricht können
Wochenplan- und Tagesplanarbeit
Auszeiten
Nacharbeiten als Hausaufgaben
Strukturierung der Arbeitsblätter mit Farbe
Unterstützung und Förderung durch das BFZ
Time-Timer-Uhren
PC-Lernprogramme
Doppelbesetzungen
sein.
Darüberhinaus findet individuelle Förderung an der Don-Bosco-Schule in gesonderten Förderstunden in Kleingruppen entweder im Anschluss oder parallel zum Regelunterricht statt, wenn die Versorgung mit Lehrerstunden dies zulässt.
Individueller Förderunterricht ermöglicht
den Aufbau von Beziehungen zwischen Lehrkräften und Förderkindern
eine differenzierende, intensivere und kleinschrittigere Förderung der SchülerInnen in Kleingruppen
individuelle und standardisierte Diagnosen.
Förderplanarbeit
In manchen Fällen ist es notwendig oder erforderlich, die Förderarbeit mit einem Förderplan festzuschreiben.
Ein Förderplan ist bei
drohendem Leistungsversagen
Schwierigkeiten im Lesen, Rechtschreiben oder Rechnen
bei Anspruch auf sonderpädagogische Förderung
bei gehäuftem Fehlverhalten (AV und/oder SV)
bei Gewährung eines Nachteilsausgleiches
erforderlich.
Er kann auch geschrieben werden wenn
Absprachen zwischen SchülerInnen-Lehrkräften-Eltern verschriftlicht werden sollen
Eltern einen Förderplan zur Unterstützung wünschen
Trotz individueller Förderung sich die Leistungen des Kindes weder stabilisieren, noch verbessern.
Aufgrund der Förderdiagnostik enthalten Förderpläne konkrete Maßnahmen der Schule, der Eltern und evtl. von außerschulischen Einrichtungen.
Im Förderplan werden festgehalten:
Entwicklungsstand/Lernausgangslage mit individuelle Stärken und Schwächen
Förderaufgaben und Fördermaßnahmen
Förderziele
evtl. Nachteilsausgleich mit evtl. Abweichen von den allgemeinen Grundsätzen der Leistungsfeststellung oder Leistungsbewertung
Förderpläne sind Bestandteile der Schülerakte. Die Klassenlehrkraft hat den Überblick über den Lern- und Leistungsstand ihrer SchülerInnen. Die jeweilige Fachlehrkraft überprüft und dokumentiert den Lernstand, plant und führt individuelle Fördermaßnahmen durch. Zu Beginn der Förderplanung und mindestens halbjährlich werden die Förderpläne in der Klassenkonferenz und mit den Eltern erörtert und fortgeschrieben. Nach Absprache wird der Förderplan durch die Klassenlehrkraft und/oder die Fachkraft erstellt.
Wenn
der Förderplan nicht greift
offensichtliche große fachliche oder sozial-emotionale Probleme sich abzeichnen
schon zu Beginn der 1. Klasse Schwierigkeiten im sozial-emotionalen Bereich vorhanden
vermutlich langfristige Unterstützung notwendig ist
eine Beratung der Lehrkraft durch das BFZ notwendig ist
und die Eltern mit der Einschaltung des BFZ einverstanden sind,
kann das zuständige Beratungs- und Förderzentrum eingeschaltet werden. Dies berät einerseits die Lehrkräfte im Rahmen der Umsetzung der Förderplanarbeit, unterstützt andererseits mit Förderstunden als vorbeugende Maßnahmen die Kinder individuell. Grundlage der Zusammenarbeit mit dem BFZ bilden die Kooperationsvereinbarungen zwischen der Don-Bosco-Schule und der Albert-Schweitzer-Schule bzw. des Kompetenzzentrums für Sprache und Erziehung.
Eltern
Die Eltern sind ein wichtiger Bestandteil in der Entwicklung der Kinder. Sie können und müssen uns im Rahmen der individuellen Förderung unterstützen.
Hilfreich sind
mit den Kindern gemeinsam etwas zu unternehmen
den Kindern vorzulesen, mit ihnen Gesellschaftsspiele zu spielen und gemeinsam Hausaufgaben zu machen
Strukturen, Werte,….. vermitteln und die Kinder unterstützen
Selbstständigkeit der Kinder fördern
Hilfe und Unterstützung beim Sortieren der Arbeitsmaterialien und beim Packen des Schulranzen
für Klassenarbeiten und Tests üben
die Beratung der Lehrkräfte anzunehmen
regelmäßige Fördergespräche wahrzunehmen
Absprache und Rückmeldungen einzuhalten und die Lehrkräfte in ihrer Arbeit zu unterstützen
private Nachhilfe zu installieren
außerschulische Beratungsstellen und Unterstützungsmaßnahmen anzunehmen (Logo, Ergo, Konzentrationstraining, Jugendhilfe, Familienhilfe,…)